Sunday, July 27, 2014

LH Stv. Franz Hiesl im O-Ton

Nachdem man ja nie weiss, wie lange manche Printmedien ihre Artikel online verfügbar halten die Interviews.

Der Auslöser der Diskussion:

Aufhebung des Fahrverbotes für Schwerverkehr auf B123 geplant

  Michaela Primessnig aus Perg, Tips Redaktion, erstellt am 17.06.2014, 15:00 Uhr

Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl               Foto: Primeßnig  
BEZIRK. Damit die Anrainer der Aisttalstraße in Zukunft beruhigter schlafen können, stellt Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl eine Aufhebung des Fahrverbotes für den Schwerverkehr auf der B123 in Aussicht.

„Die Schwertberger leider unter der derzeitigen Situation und dafür habe ich auch Verständnis. Mit Straßensperren werden wir das Problem aber nicht lösen können“, so Straßenbaureferent Franz Hiesl. Weil die Gemeinde Schwertberg ein erstklassiger Industriestandort ist, sei es nur logisch, dass der Verkehr dort zunehme. „Ich habe aber kein Verständnis für Aggressionen gegen den Güterverkehr“, betont Hiesl. „Das ist der Preis dafür, dass wir gut leben und viele Arbeitsplätze vor der Haustüre haben.“

Entlastung für die Aistalstraße verspricht sich der Perger von einer Aufhebung des Fahrverbotes für den Schwerverkehr auf der Wartberger Straße (B123). Damit es nicht dort zu einer ähnlichen Situation kommt, soll in Pregarten ein Teil der Straße an die Gemeinde gehen, die so verkehrsberuhigende Maßnahmen setzen kann.

Einbahnsystem für Frächter als Vorschlag der Wirtschaft
Auch von Seite der Wirtschaft winkt nun Unterstützung: Von der Firma Petschl wurde die Idee an Hiesl herangetragen, dass man eine Vereinbarung mit den Frächtern treffen könnte, um den Verkehr umzuverteilen. Mit voller Last über die Aisttalstraße, mit leerer Fuhr über die B123. Hiesl kann diesem Vorschlag einiges abgewinnen. „Auf diese Weise ließe sich einiges steuern. Es wäre  auf jeden Fall einen Versuch wert. Wir können den Verkehr nicht über Linz führen, aber wir müssen schon fair bleiben.“





Das zweite Interview nach der Reaktion von Mauthausen:

Hiesl: "Es ist für mich unverständlich, warum die B123 mit einem Schwerverkehr-Verbot belegt ist"

  Michaela Primessnig aus Perg, Tips Redaktion, erstellt am 08.07.2014, 16:00 Uhr

Straßenbaureferent Franz Hiesl               Foto: Weihbold  
BEZIRK. Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl musste vom SP-Bezirksvorsitzenden Thomas Punkenhofer heftige Kritik einstecken, weil dieser das Fahrverbot für den Schwerverkehr auf der B123 aufheben will. Tips-Redakteurin Michaela Primeßnig hat den Straßenbaureferenten um Stellungnahme zu den Vorwürfen gebeten.
Tips: Welchen Vorteil sehen Sie in der Aufhebung des Schwerverkehr-Verbotes auf der B123?Hiesl: Durch das Fahrverbot kam es zur Mehrbelastung auf der Aisttalstraße in Schwertberg. Allein schon wegen der unterschiedlichen Wertigkeit der beiden Straßen ist es unverständlich, dass der Schwerverkehr sich auf einer Landesstraße durch das Ortsgebiet von Schwertberg bewegen muss und die besser ausgebaute B123 mit einem Schwerverkehr-Verbot belegt ist.

Wir führten Mitte Mai eine Verkehrszählung auf der Aisttalstraße durch und diese ergab eine Steigerung des LKW-Verkehrs an zwei von drei Messpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Zudem kam es zu einer deutlichen Überschreitung der verordneten 30km/h-Beschränkung trotz verstärkter Polizeipräsenz.

Als erstes werde ich mit LH-Stv. Entholzer ein Gespräch führen und Lösungsmöglichkeiten diskutieren. 

Tips: Welche verkehrsberuhigenden Maßnahmen sollen gesetzt werden, damit der zusätzliche Verkehr für die Anrainer der B123 erträglich bleibt? Die Anrainer klagen schon jetzt über unübersichtliche Stellen und gefährliche Schulbus-HaltestellnHiesl: Wichtig ist, dass die Verkehrsbelastung in der Region gleich verteilt wird. Gefahrenstellen sind unabhängig von etwaigen Verboten zu beseitigen.

Tips: Wie schaut es aktuell mit der Donaubrücke Mauthausen aus? Gibt es bereits Neues aus NÖ? Wie lange muss man noch rechnen, bis die Planungen beginnen können?
Hiesl: Mit der Planung der neuen Donaubrücke in Mauthausen wird begonnen, sobald die Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofes in Niederösterreich zur Umfahrung Pyburg vorliegt.

Tips: Würde es nicht Sinn machen, mit der Öffnung für den Schwerverkehr zu warten, bis hier die nächsten Schritte geplant sind?
Hiesl: Natürlich fließen solche Überlegungen in die Entscheidungsfindung mit ein. Trotzdem brauchen wir rasche Lösungen.

Tips: Bürgermeister Thomas Punkenhofer hat an der Aufhebung des Schwerverkehr-Fahrverbotes auf der B123 kein gutes Haar gelassen. Mächten Sie dazu nochmal Stellung nehmen?
Hiesl. Der Herr Bürgermeister von Mauthausen soll nicht von seinen eigenen Problemen ablenken. Er hat zahlreiche eigene Verkehrsprobleme in seinem Veranstwortungsbereich zu meistern, wenn ich da nur an die Zufahrts. und Abfahrtsproblematik der Wohnbauprojekte m Kirchenberg denke. Ich würde mir hier im Sinne der Mauthausener eine rasche und sinnvolle Lösung wünschen. Wenn er ein Problem mit der Öffnung für den Schwerverkehr auf der B123 hat, empfehle ich ihm mit seinem Parteikollegen und zuständigen landesrat Entholzer in Kontakt zu treten.

Die Antwort auf meinen Leserbrief:

Verkehr bedeutet auch Lebensqualität

Zum Leserbrief von Johann Wöckinger, Schwertberg, am 14. Juli in den OÖN

Ich bedanke mich bei Herrn Johann Wöckinger für seine Unterstützung für mein Anliegen, den Schwer- und Transitverkehr auf dem hochrangigen Straßennetz zu halten. Sein Vorschlag, die L1415 genauso mit einem Schwerverkehrsverbot zu versehen wie die B123, das ein Fahrverbot für Lkws über 3,5 Tonnen Gesamtgewicht zur Folge hat, greift leider aus mehreren Gründen zu kurz.

1. Sowohl Schwertberg als auch Mauthausen haben sich in den vergangenen Jahren wirtschaftlich – auch aufgrund der guten Verkehrsinfrastruktur – sehr gut entwickelt. Der Bezirk Perg lebt auch vom Schwerverkehr, wenn ich nur an die Warenlieferungen der großen Betriebe wie Baumax, Engel, Hödlmayr, HABAU, Synthesa, Merckens und Poschacher denke. Viele Arbeitsplätze hängen hiervon direkt oder indirekt ab.

2. Der Großteil der Nahversorgung des ländlichen Raums mit Lebensmitteln des täglichen Gebrauchs wird mit großen Lkws organisiert. Jedes Lebensmittelgeschäft wird zum Teil sogar mehrmals am Tag beliefert. Hier geht es auch um die Lebensqualität im ländlichen Raum.
3. Auch der öffentliche Verkehr in der Region wäre von einer solchen einschränkenden Maßnahme betroffen, da Linienbusse in der Regel mehr als 3,5 Tonnen auf die Waage bringen.

4. Ebenfalls würden die Lärm- und Umweltbelastungen enorm steigen. Ein Lkw, der von Hagenberg nach Mauthausen Lebensmittel transportiert, fährt über die B123 17,8 km und über die L1415 22,6 km zur Mauthausener Donaubrücke. Käme ein Schwerverkehrsverbot, müsste dieser Lkw die Autobahn über Gallneukirchen, Linz, Enns, Knoten St. Valentin nach Mauthausen nehmen. Diese Wegstrecke würde sich dann auf 59,2 km belaufen, also fast auf das Dreifache! Das bedeutet auch das Dreifache an Benzinverbrauch, Lärmbelästigung und an Kosten.

Der Vorschlag von Herrn Wöckinger würde in weiterer Folge große Betriebe zu Standortverlegungen zwingen bzw. die Lebensqualität des ländlichen Raums bedeutend schmälern. Deswegen möchte ich den Verkehr auf mehrere Schultern verteilen, da ja auch alle von der Lebensqualität profitieren.
Franz Hiesl, Straßenbaureferent LH-Stv.



Tuesday, July 22, 2014

Leserbrief, Reaktionen

HA! Mein Leserbrief wurde u.a. von der Rundschau und von den OÖN abgedruckt und hat das Büro von LR LHStv Franz Hiesl sogar zu einer Reaktion bewogen. Dazu fällt mir spontan ein:


Auch wenn ich wenig von Leserbrief-Scharmützeln halte, kann ich das so nicht stehen lassen: Die Argumentation vom Büro Hiesl mag emotional ansprechend sein, sie ist aber sachlich falsch (und ich nehme an, das ist den Verfassern auch bewusst).
Nahversorgung, öffentlicher Verkehr und lokale Unternehmen wären durch die Ausnahme des Quell- und Zielverkehrs von der Schwerverkehrsbeschränkung in keinster Weise betroffen. Lediglich der Transit, also der "durchrollende" Verkehr wird eingeschränkt. Und der soll auf der Autobahn/Schnellstrasse bleiben, weil diese bemautet ist und über Lärmschutzmassnahmen verfügt, während er bei Freigabe der B123 mitten durch die Ortschaften rollt. Das verstehe ich unter "Erhaltung der Lebensqualität".


Tuesday, July 8, 2014

"...gleichmässig verteilt ..."

Und noch eines zum aktuellen Interview mit LH Stv Hiesl: "...wichtig ist, dass die Verkehrsbelastung gleichmässig verteilt wird ..." - ich dachte es ginge in erster Linie darum, die Verkehrsbelastung für alle zu minimieren!

Wenn unsere Politiker von solcher gestalterischer Weitsicht geleitet sind, dann erklärt das ja so einiges ....

"...völlig unverständlich ... " ist mir auch so manches ...

Unser Strassenbaureferent, LH Stv. Hiesl gibt sich ahnungslos:
http://www.tips.at/news/perg/wirtschaft-politik/292658-hiesl-es-ist-fuer-mich-unverstaendlich-warum-die-b123-mit-einem-schwerverkehr-verbot-belegt-ist

Wenn er sich schlau machen will, soll er die Landeskorrespondenz lesen:
http://www.land-oberoesterreich.gv.at/cps/rde/xbcr/ooe/PK_Haider_19_12_2006_1.pdf

Monday, July 7, 2014

Leserbrief

Folgenden Leserbrief habe ich an div. Lokalmedien geschickt:

Strassenbaureferent LH Stv. Franz Hiesl hat also verlauten lassen, dass das Schwerverkehrsfahrverbot ausgenommen Quell- und Zielverkehr auf der B123 fallen soll, um die Schwertberger Anrainer der Aisttal-Landesstraße (L1415) zu entlasten.
Daß die betroffenen Schwertberger unter dem Schwerverkehr leiden ist völlig nachvollziehbar, und dass sie sich gegenüber der B123 ungerecht behandelt fühlen auch. Aber diese Ungleichheit durch ein Nivellieren nach (ganz) unten auszugleichen ist schon kurios.
Für die B123 wurde seinerzeit die Verkehrsbeschränkung erlassen um Mautflüchtlinge fernzuhalten welche der mautpflichtigen A7 ausweichen wollen. Diese Argumentation ist immer noch gültig und wird durch den Ausbau der S10 sicher noch an Bedeutung gewinnen. Der Grundgedanke dahinter ist doch den Schwer- und Transitverkehr auf dem hochrangigen Straßennetz zu halten.
Mit der geplanten Freigabe der B123 wird genau das Gegenteil erreicht und der Transit wird eingeladen über die Landesstraßen zu rollen statt über die Autobahn.
Im Sinne der Aisttal-Landesstraßen-Anrainer und einer übergeordneten Verkehrs-Lenkung wäre doch sinnvoller für die L1415 auch eine Beschränkung ähnlich der B123 zu erlassen. Das hat nichts mit einer von Hr. Hiesl zitierten "Verkehrsfeindlichkeit" zu tun, sondern der Transitverkehr würde in die ihm zugedachten Bahnen gelenkt während der Quell- und Zielverkehr davon unbeeinflusst bleibt.
Aber manchmal habe ich den Eindruck, die Politik hat das Lenken schon aufgegeben.
Und im gegenständlichen Fall gilt: wenn sich zwei streiten (B123- vs. L1415-Anrainer) freut sich der dritte (die Spediteurs-Lobby).
Johann Wöckinger, Schwertberg